Türkei 2014 – Diyarbakir (15.04.2014)

Nachts gab es draußen mal ein Gezeter und Palaver, das uns weckte, morgens dann die Stimme des Muezzin. Am Bett zeigt ein Aufkleber mit einem Pfeil die Gebetsrichtung nach Mekka an. Das Bad ist komfortabler als in Van, allerdings steht auch hier das Klosett innerhalb der geräumigen Duschkabine und der Brauseschlauch reicht bis dorthin, ein Hinweis auf die muslimischen Hygienerituale. Der Frühstückstaum liegt im obersten Stockwerk und hat große Fenster nach zwei Seiten. Das ist schön hell und man sieht über die Dächer, an einer Stelle auch hinaus in die grüne Ebene des Tigris. Vormittagsspaziergang durch Gassen und Basar. Dann eine längere Verhandlung im Tourist-Office über Transportmöglichkeiten für den nächsten Tag. Besteigen der Stadtmauer.

Stadtmauer DiyarbakirMit dem Dolmus hinaus zur Zehn-Augen-Brücke, wo wir über dem Tigrisufer an kleinen Tischen Tee trinken. Auf der Brücke spielt ein alter Mann ohrenbetäubend auf einer alten Flöte. Ein Taxi bringt uns zu acht in atemberaubender Fahrt mit heißer Musik zur Busstation. Anna sitzt im Kofferraum. Im beginnenden Regen finden wir gleich auch ein Dolmus nach Mardin. Es geht ziemlich schnell dahin. Auf dem Mittelstreifen der Schnellstraße liegen oder grasen bisweilen Esel. In Mardin suchen wir den Weg hinauf zur Burg. Schon auf dem Weg dorthin genießen wir die phantastische Aussicht über die Ebene des Euphrat, so dass es nicht allzu schlimm ist, dass wir nicht ganz hinauf gelangen.

MardinVon weitem sehen wir schon lange ein Regengebiet kommen und steigen eilig über steile Treppen und durch enge Gassen ab. Mit dem Beginn eines kräftigen Regengusses langen wir unten an und flüchten in ein Teehaus, wo es auch Baklava und für Laurin einen blauen Marzipanelefanten gibt. Nicht nur deswegen hat sich der Ausflug nach Mardin gelohnt. Es gibt viele sehr schöne Gebäude mit feinziselierten Ornamenten, auch einige christliche Kirchen. Frauen sind viel mehr im Straßenbild sichtbar, oft unverschleiert, manchmal auch westlich gekleidet und treten selbstbewusst auf. Auf die Frage.nach einem Dolmus in Richtung Diyarbakir landen wir zunächst  auf  einer ziemlich langen Rundfahrt mit einem Stadtbus, bis wir unten in der Neustadt ein plüschbezogenes Dolmus umsteigen dürfen. Dort sitzen wir am Ende sardinengleich mit zwei Japanern und etlichen Einheimischen, während der schon etwas  betagte und beim Zahlen rechenschwache Fahrer mit uns nach Diyabarkir zurückbrettert. Ein weiteres Dolmus bringt uns in die Nähe des Hotels, von wo aus wir bald zum Essen aufbrechen. Zum abendlichen Umtrunk gibt es heute Raki und Rotwein im Zimmer von Anna und Sarah. Am Ende des Tages hat Anna eine nette Kurzhaarfrisur.