Italien 2014 (7) Döbriach – Tarvisio (71km)

Wir haben gut geschlafen an diesem ruhigen Ort. Nur blickten wir beim Aufwachen leider in einen einheitlich grauen Himmel, am Balkon war es kühl, die Wäsche an der Leine war feucht geblieben und der Wetterbericht im Internet zeigte für den Nachmittag sogar einige Blitze entlang unserer Route. Aber zum Glück hier und jetzt noch kein Regen. Heute wollten wir Italien erreichen.

Das Frühstück im Haus Kärnten normal ordentlich. Erfreulich ein Kaffeeautomat, der ein anständiges Getränk lieferte. Die anderen Gäste eher älter, kurgästemäßig im Habitus.

Wir starteten in Richtung See, dann ging es, wie erwartet, auf der Straße gut dreihundert Höhenmeter aufwärts und dann im Schuss wieder hinunter. Meine Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h. Als wir bei Feistritz die Hauptroute der Ciclovia Alpe Adria wieder erreicht hatten, folgten wir auf ruhigen Wegen dem Ufer der Drau, gönnten uns vor Kellerberg einen Cappuccino und fuhren weiter zügig am Fluss entlang bis Villach, wo wir auf einer Bank Rast und Brotzeit machten.

Bald darauf wechselten wir von der Drau an die Gail und fuhren weiter auf ruhigen Wegen. Dann ging es eine Weile der Bahn entlang und ab Arnoldstein folgten wir der B83, die sonntagshalber frei von LKW-Verkehr war. Inzwischen schien die Sonne.

Ab Thörl-Maglern wichen wir dann von der Route ab und hielten uns an die SS13, die Via Friuli, fuhren durch den Tunnel bei Coccau und blieben auf ihr bis Tarvisio. So vermieden wir eine letzte große Steigung. Die Tour war lang genug gewesen. Wir fanden das Hotel 2000, wo wir für diese Nacht gebucht hatten und bezogen ein winziges Mansardenzimmer mit geräumigem Bad, wo wir uns unter einem in dicken Strahlen nach allen Seiten ergiebig brunzenden Duschkopf frisch machen konnten.

Der in den Wettervorhersagen angekündigte Regen war ausgeblieben. Wir machten noch einen Rundgang durch den Ort, sahen Schilifte, Pisten und Schneekanonen in Sommerruhe, staunten über die „Bikers Welcome“-Transparente mit Harley-Symbolen vor vielen Lokalen und fragten uns, ob wohl ein besonderer Event stattfinde, oder ob diese besondere Gastfreundschaft einfach der Tatsache geschuldet ist, dass der Ort an einer beliebten Biker-Strecke liegt.

Zum Abendessen gingen wir zurück ins Hotel und genossen erstmals wieder italienische Küche. Als wir fertig waren und noch etwas auf die Piazza gehen wollten, brach ein Unwetter los. Oben in der Mansarde wartete schon unser italienisches Bett mit der gemeinsamen Zudecke. Mal sehen, ob wir uns da einig werden.

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