Italien 2014 (18) Villach – Klagenfurt (50 km)

Als wir aufwachten, sahen wir grauen Himmel und Regen. Das Frühstück in der Jugendherberge war in Ordnung, wenn auch nicht besonders vielfältig. Das angenehme an solchen Häusern ist der schnörkellose Pragmatismus. Es gibt, was man braucht, einfach, aber robust.

Wir starteten in voller Regenausrüstung, machten noch einen Besuch am Hauptplatz, mussten dann feststellen, dass die Zugänge von der Stadt zum Fluss meistens mit Treppen ausgestattet sind, und brauchten eine kleine Irrfahrt, bis wir auf dem Drau-Radweg waren. Der war zunächst geteert, später aus zementgebundenem Sand, mit kleinen, größeren und unumfahrbar großen Pfützen.

In Rosegg machten wir Halt und wärmten uns im Café Mitsche auf. Das war erstens eine angenehme Pause von dem beständig niedergehenden kräftigen Regen und zweitens auch ganz unterhaltsam, wegen der originellen Gäste und ihrer Dialoge.

Was den Drau-Radweg betraf, gaben wir an dieser Stelle auf und versuchten, auf kürzestem und schnellstem Weg nach Klagenfurt und in unser dortiges Hotel zu kommen. So fuhren wir auf der teilweise mit einem Radweg ausgestatteten Straße zum Wörthersee und dann auf der Südlichen Seestraße entlang.

In Klagenfurt fanden wir dann schnell das All-You-Need-Hotel, wo wir gebucht hatten. Es liegt im Uni-Viertel, ist top-modern, man wird mit routinierter Freundlichkeit empfangen und zu unserer besonderen Freude konnten wir über eine Rampe direkt zu dem Flur gelangen, an dem unser Zimmer liegt, konnten direkt vor der Zimmertür abladen und dann unsere Räder wenige Meter weiter in einem Abstellraum unterbringen. Wir stellten unsere Taschen zum Abtropfen auf den Balkon unseres Zimmers und richteten uns ein.
Ich genoss nach der kalten Dusche, unter der wir geradelt waren, nun ausgiebig die heiße Dusche im Bad, Friederike ging einkaufen und wir aßen Obst und Joghurt. Ein Linienbus brachte uns in die Innenstadt, die wir unter Schirmen besichtigten. Es gibt viele schmucke Häuser und nette Plätze, die ohne Regen oder gar bei Sonnenschein bestimmt noch sehr viel netter wären.

Das Lokal „Zum Augustin“, das man uns im Hotel empfohlen hatte, wäre wohl laut aber nett gewesen, aber da bekamen wir keinen Platz. Also landeten wir bei bayerischem Bier im „Hofbräu zum Lindwurm“ am Neuen Platz, wo auch dem Drachen ein Denkmal gesetzt ist, der nach der Sage einst die Sümpfe um Klagenfurt unsicher gemacht hat.

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Es gab anständiges Standard-Wirtshausessen und uns wurde dabei keineswegs so, wie dieser Brunnenfigur am Denkmal des Stadtgründers Bernhard von Spanheim.

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Aber wir saßen in einem zugegen Eck des Hofbräu und so gingen wir zum Abschluss doch nochmal zum Augustin und probierten die dortigen Biere, bis uns der Bus wieder zu unserer Unterkunft brachte, wo das letzte Hotelbett dieser Reise schon wartete.

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