18. August
Deggendorf – Eching bei Landshut (95 km) 

Wir hatten uns entschieden, auf das Frühstück im Hotel zu verzichten und für das halbe Geld eine Bäckerei in der Stadt aufzusuchen. Als wir vor dem Haus aufpackten, lernten wir auch noch den Wirt von Haus Kräh kennen, der erstaunlicher Weise gar nicht der Typ bayerischer Wiesnwirt war, den ich hinter der Überdekoration des Stadls und dem Schwachsinn auf den Monitoren vermutet hatte, sondern ein veritabler Preiß mit recht unaufdringlichem Auftreten. So bleibt es ein Rätsel, wie es zu dieser überdrehten „bayerischen“ Lifestyle- und Erlebnisgastronomie kommt. Vielleicht ist es nur Geschäftssinn.

Wir fuhren die zweieinhalb Kilometer und 150 Höhenmeter hinunter in die Stadt und setzten uns auf dem Stadtplatz vor ein Café, um zu frühstücken. Dann ließ ich mir von Osmand die Lebensmittelläden zeigen und wir fuhren in die Richtung eines Edeka-Marktes, der auf OpenStreetMap angezeigt wurde. Der hatte sich allerdings so unauffällig hinten in einem Gewerbegebiet versteckt, dass wir eine Weile danach suchen mussten. Von außen sah der Laden etwas schäbig aus und die Provinzdisko nebenan machte den Eindruck nicht besser, aber drinnen war alles normal.

Im weiteren Verlauf fuhren wir noch einige Male auf oder an nervigen Hauptstraßen entlang, aber meistens radelten wir durch die Isarauen, sahen Stauseen, Altwasser, Dämme, Fischtreppen, Enten, Schwäne und auch zwei Störche.
In Landshut fuhren wir durch die Altstadt und hielten für einen Kaffee, gerieten anschließend irgendwie auf die vielbefahrene B11, die wir aber bald wieder verlassen konnten, um auf der parallel verlaufenden alten Straße weiter zu fahren. Bei Veicht bogen wir ab zum Echinger Stausee, wo wir beim Forster am See unsere letzte Unterkunft dieser Reise bestellt hatten.

Das Haus liegt wirklich sehr schön am Echinger Stausee. Wir ruhten etwas aus, gingen dann noch kurz an den See, sahen Enten und Schwäne, aber draußen wurde es schon kühl, so dass wir uns nicht mehr auf der Terrasse niederließen, sondern zum Essen ins Haus gingen.

Da war es ziemlich laut, weil eine Familie mit unruhigen Kleinkindern da war, aber das Essen war gut und es gab allerhand Zwischenmenschliches zu beobachten. Ganz zum Schluss erfuhren wir dann auch noch Privates aus dem Leben unserer Kellnerin, ihre frühe Karriere als Kunstturnerin und die ihres Sohnes als zeitweiliger Fußballprofi und das, was sie zu dem Spruch „Sport ist Mord“ zu sagen hatte.