19. August
Eching bei Landshut – Riemerling (87 km)

Es war recht ruhig beim Forster am Stausee und überraschender Weise wurden wir trotz des offenen Fensters in der Nacht nicht von Mücken ausgesaugt. Der Morgenhimmel präsentierte sich bedeckt, es sah nach fernem Regen aus, aber der Wetterbericht war gar nicht so schlecht. Wir frühstückten, bezahlten, beluden unsere Räder, die in einer Diele im Haus hatten übernachten dürfen, und fuhren los. Bereits nach ein paar Metern stellte sich heraus, dass wir doch besser unsere Windstopper-Jacken anziehen sollten, denn es war im Fahrtwind kühler, als erwartet.

Ein kurzes Stück blieb unser Weg noch am Stausee, dann ging es an einzelnen Gehöften vorbei und durch die Ortschaft Weixerau, ein kurzes Stück entlang der Autobahn A92, die wir in der Nacht gehört hatten, dann am Moosburger Stausee vorbei und schon waren wir in Moosburg, wo wir uns vom Navi zu einem Supermarkt führen ließen, um Proviant für diesen letzten Reisetag zu kaufen.160819_083435_D71_1488

Gleich außerhalb von Moosburg, beim Sportflugplatz, tauchte der Weg dann in die Isarauen ein, die wir bis nach München hinein nicht mehr verlassen sollten. Mal dicht am Fluss, mal etwas entfernt mäanderte der Weg meist durch Auwälder dahin. Hinter Freising, gerade auf Höhe des münchener Flughafens, machten wir auf ein paar Felsbrocken an einer wundervollen Stelle des Flussufers Pause. Hin und wieder startete ein Flugzeug über die Auen hinweg.160819_134933_D71_1506

Bei Dietersheim wechselt der offizielle Isarradweg ans östliche Flussufer, wir blieben westlich, um in den englischen Garten zu gelangen. Teilweise waren die Wege feucht von vorherigem Regen, aber wir zogen das schöne Wetter mit uns und blieben trocken. 160819_135148_D71_1507

Beim Aumeister hielten wir an, kauften Apfelschorle und eine alkoholfreie Radlermaß und amüsierten uns über eine Gruppe trachtenmäßig aufgebrezelter junger Leute, die aufwendig einen Biertisch für eine Geburtstagsfeier deckten. Hinzukommende wurden mit steifen Bussis begrüßt, gelegentlich fragten andere Biergartenbesucher scherzhaft, ob sie auch teilnehmen dürften und als es aufklarte, wurden die Salate in der Sonne warm und die Schokoglasur auf der etwas schief geratenen dreistöckigen Torte begann zu schmelzen.

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Wir fuhren weiter, durch den ruhigen nördlichen Teil des Englischen Gartens, beim Seehaus dann in den belebten südlichen Teil, wo wir uns zwischen Fußgängern und Radlern hindurchschlängeln mussten, dann durch das Gedränge am chinesischen Turm, von wo an der Verkehr auch noch durch durch die Fahrradrikschas bereichert wurde, mit denen sich Touristen durch den Park fahren lassen. DCIM114GOPROWeiter durch den Hofgarten und das Gassengewirr rund ums Hofbräuhaus ins Tal zu ein paar Besorgungen und auf den Viktualienmarkt, weil mir eingefallen war, dass ich zum Abendessen gerne Matjes nach Hausmännerart machen würde. Die bekamen wir, dazu auch Brot, und dann ging es auf bekannten Wegen heim nach Riemerling.Studio_20160819_202641

Hier die gesamte Reise von 1385 Kilometern

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Noch ein paar technische Infos für Interessierte:

Zur Planung der Routen und zur Navigation verwenden wir OpenStreetMap und die Android-App OsmAnd auf dem Tablet (Planung) und auf dem Smartphone (Navigation und Aufzeichnung). Die Landkarten der Regionen gibt es kostenlos bzw. gegen eine Spende bei VeloMap zum Herunterladen, so braucht man unterwegs keine datenhungrige Internetverbindung.

Fast alle Routen unserer Rundtour waren Teilstücke aus dem Bayernnetz für Radler und dem RadNETZ Baden-Württemberg. Dort kann man die Routen als gpx-Dateien herunterladen.

Sehr schön an dem Kartenwerk und OsmAnd ist nicht nur die sehr brauchbare Navigation, sondern auch, dass man sich z.B. Lebensmittelläden, Gaststätten, Unterkünfte oder auch Trinkwasserstellen anzeigen lassen kann – zumindest dann, wenn fleißige Freiwillige sie in die Karten eingetragen haben und das geschieht recht zuverlässig.