8. August
Biebersdorf – Beeskow
(77 km)

Die Nacht im Storchennest war ruhig, das Frühstück ordentlich. Beim Losfahren fanden wir eine Bäckerei, wo wir Semmeln kaufen konnten. 

Dann ging es zunächst einige Kilometer auf dem gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren, bis wir wieder den Spreeradweg erreicht hatten. Ab da fuhren wir lange Zeit zwischen der Spree und mehrere Seen entlang, bis wir nach Schlepzig kamen, das ein etwas kleinerer Touristenort ist. Auch hier Bootsvermietung und Kahnpartien. Einige Männer mit Kapitänsmütze. In Stadtnähe gab es wieder mehr Ausflugsradler, aber mit zunehmender Entfernung ließ das wieder nach.


Später fuhren wir wieder lange Zeit durch Kiefernwälder. Der Weg wechselte häufig die Richtung und nahm insgesamt einen großen Bogen. Rein pragmatisch hätten wir auch ganz direkt eine Hauptstraße nehmen können, aber das wäre weit weniger schön gewesen. Bei Alt-Schadow hielten wir nahe einer Ausflugsgaststätte und eines Campingplatzes und machten Brotzeit. Danach setzten wir uns noch ins Café. 

Einen Ort vor Beeskow, unserem Tagesziel, rief uns ein entgegen kommender älterer Mann in Arbeitskleidung zu, dass die Straße nach Beeskow frei sei. Wir wunderten uns zunächst, trafen aber bald auf eine Sperre, die wir folglich ignorierten. So hatten wir die Landstraße für uns. Erst kurz vor dem Ende kam dann die Baustelle, die aber für Radfahrer kein wirkliches Hindernis war. Wir waren den Tag über gut vorangekommen und hatten nun Zeit, einem Bautrupp zuzuschauen, der mit verschiedensten Mitteln versuchte, eine große Fräsmaschine freizubekommen, die sich so tief in den sandigen Untergrund eingegraben hatte, dass sie weder vor noch zurück kam. Ein Radlader zog an ihr, ein großer Schaufelbagger versuchte, ihr einen Weg zu ebnen, Arbeiter schaufelten mit der Hand und fluchten ihrem verlorenen Feierabend hinterher. Irgendwann fuhren wir dann doch weiter und verzichteten auf das Finale des Schauspiels. So erreichten wir Beeskow und unser Hotel. Diesmal ein altes Herenhaus mit großzügiger Auffahrt und kleinem Park, daneben ein flacher Trakt, wohl aus DDR-Zeiten, in dem sich an einem langen Flur Zimmer aneinanderreihten. Wir hatten die Nummer 17.

Später fuhren wir nochmal in die schmucke kleine Altstadt mit gut erhaltenem Mauerring, an dessen Innenseite eine Gasse mit netten kleinen Häuschen verläuft. Wir warfen einen Blick in die vergitterte Kirche und entschlossen uns schließlich für ein Abendessen im „Schwan“. 

Danach setzten wir uns noch auf die Terrasse unseres Hotels und beendeten Bier trinkend und die letzten Übernachtungen dieser Reise planend den Tag.