So ziemlich die ganze Nacht hindurch hatte es kräftig geregnet und wir wollten gar nicht wissen, wie durchweicht die Waldwege sein würden, auf denen wir eigentlich unsere Tour hatten beginnen wollen. So setzte ich mich noch einmal an den Computer und plante um. Mittags hörte freundlicher Weise dann auch der Regen auf und so konnten wir am frühen Nachmittag starten.
Statt, wie zunächst geplant, direkt von Hohenbrunn durch den Wald nach Harthausen zu fahren und von dort weiter über Wolfersberg nach Schattenhofen, machten wir einen weiten Bogen bis an den Rand des Ebersberger Forsts und fuhren auf meist sehr ruhigen aber durchwegs geteerten Straßen über Baldham, Pöring und Eglharting nach Buch so dass wir erst kurz vor Schattenhofen auf den Panoramaweg Isar-Inn trafen, wie sich erwies eigentlich gerade an der Stelle, wo er wirklich beginnt, seinem Namen Ehre zu machen und nicht mehr nur durch den Wald führt, sondern immer wieder auch über weites offenes Land.
Auch wenn es die ganze Fahrt über trocken blieb, zeigte der Himmel doch Wolken in allen Schattierungen und Formationen, aber darunter war es klar und so sahen wir weit über die hügelige Moränenlandschaft und hatten immer wieder wunderbare Ausblicke auf die noch immer schneefleckige Alpenkette.
Meist hielten wir uns auf der beschilderten Route, aber an manchen Stellen war ich auch davon abgewichen und das hatte sich landschaftlich durchaus gelohnt. Wer mag, kann sich die Trackaufzeichnung unten ansehen und versuchen, uns nachzufahren.
Angesichts des unsicheren Wetters hatten wir für Wasserburg vorsorglich ein Zimmer im Hotel Paulanerstuben gegenüber dem Rathaus reserviert. Das Haus ziert eine beeindruckende Rokokofassade, unser Zimmer geht zum Marienplatz hinaus, ist geräumig und hat einen kleinen Erker mit netten Seitenfensterchen. Besonders erwähnenswert ist ein eigener Fahrradabstellraum, denn man von der Innseite her ebenerdig erreichen kann. Wir waren nicht die einzigen, die ihre Räder dort parkten.
Wir machten einen Rundgang durch die malerischen Straßen mit ihren bunten Fassaden, schauten von der hohen Burg aus über die Stadt und gingen dann im einsetzenden Regen wieder hinunter. In der „Perla di Calabria“ war das Essen in Ordnung. Anschließend gab es in der „Ratsstube“ noch ein Flötzinger Bier vom Fass, am Nebentisch kam es nach langen und für uns leider unüberhörbaren Präliminarien zum Austausch von Mailadressen zwischen Student und Studentin der örtlichen Fachhochschule und zum Ausklang erzählte uns noch der freundliche ungarische Wirt sein Leben. Dann war es für diesen Tag genug und wir gingen zurück ins Hotel.