Erst am Nachmittag abzureisen ist recht angenehm, weil man dann in aller Ruhe die letzten Vorbereitungen treffen kann.
Der Start brachte schon einen Hauch von Abenteuer, weil eine S-Bahn ausfiel und wir zudem während des Wartens am Ottobrunner Bahnhof herausfanden, dass der Railjet nach Wien eine Viertelstunde eher abfährt, als auf unserem Reiseplan verzeichnet. Aber wir hatten wie immer großzügig geplant und waren beizeiten am Hauptbahnhof. Der Grund für die Fahrplanänderung war wohl eine Sperrung der Strecke zum Ostbahnhof und so rollten wir recht gemächlich über Moosach und den Nordring nach Trudering, wo wir die normale Strecke nach Salzburg erreichten. Ab dem Chiemgau regnete es draußen gleichmäßig, Wiesen standen unter Wasser. Der Zug war angenehm leer. Bis Salzburg hatten wir auch die umwegbedingte Verspätung aufgeholt.
Der österreichische Railjet erwies sich wieder einmal als sehr gepflegtes Reisemittel. Ab der Grenze gab es WLAN mit ausgezeichneter Internetanbindung, später durchaus schmackhaftes Essen im Bordrestaurant, dazu ein Ottakringer Helles und so gelangten wir auf angenehme Weise nach Wien.
Dort stand dann einen Bahnsteig weiter schon der polnische Nachtzug bereit, der uns nach Warschau bringen sollte. Der dienstergraute Schlafwagenschaffner wies uns mit leiser Stimme ein und wir bezogen unser winziges aber sehr komfortables Zweibettabteil. Bis wir uns umgetan und eingerichtet hatten, fuhr der Zug dann auch schon los.