Die Nacht war ruhig das Frühstück italienisch, mit ein paar Zugeständnissen ans Mitteleuropäische, unter anderem in Form von Automatenkaffee, der allerdings so greislich war, daß die Wirtin den wenigen Gästen hernach noch einen echten Espresso kredenzte.
Die Luft war angenehm lau, der See lag still im Vormittagslicht, aber der Verkehr im Ort war so, daß wir kaum aus der Hoteleinfahrt kamen. So ging es weiter. Erst als wir eine Autobahnzufahrt passiert hatten, wurde es leichter und dann kam bald schon der Aufstieg nach Magione
Das lief, ausgeruht, wie wir waren, ganz passabel. In Magione war Markt und wir kauften dort etwas Obst.
Die Zufahrt auf Perugia war anstrengend. Nicht nur wegen des Anstiegs, sondern auch wegen des starken Verkehrs, riesiger Kreisverkehre, unübersichtlicher Wegführung und vermutlich veralteter GPS-Routen, die uns an komplizierten Kreuzungsbauwerken entgegen der Fahrtrichtung führen wollten.
Am Rand der Altstadt von Perugia tranken wir am Straßenrand einen Kaffee und unterhielten uns mit dem Cafébesitzer, dessen Vater wohl aus nicht ganz durchsichtigen Gründen in deutschen Lagern gewesen war. Er wolle ein Buch darüber schreiben.
Es ging noch ein Stück aufwärts, dann wieder bergab. Der Verkehr blieb lästig. Irgendwo fanden wir eine kleine Grünfläche mit einer im Schatten liegenden, aber von der Sonne gut aufgeheizten Steinbank. Die Wasserstelle daneben war trocken. Im klimatisierten Supermarkt nebenan kaufte ich noch Pflaumen und Joghurt.
Wir blieben in der Nähe der Autobahn, die uns schon den ganzen Tag begleitet hatte, es ging noch aufwärts, es war heiß, wir machten trotz der nicht wirklich extremen Steigung mehrere Pausen. Der Himmel hatte sich vor uns etwas zugezogen und es fielen einige Regentropfen. Schließlich gelangten wir doch nach Bastia Umbra und zu unserem B&B Arcobaleno, wo uns ein sanfter freundlicher Herr empfing. Wir haben ein nettes Zimmer und ein geräumiges eigenes Bad gleich über den Flur.
Da wir nicht so weit gefahren und früh dran waren, hatten wir reichlich Zeit, uns über die nächsten Etappen klar zu werden. Dann gingen wir hinaus, etwas zu essen zu suchen. Wir liefen über eine Brücke auf die Altstadt zu, staunten über eine riesige alte Fabrik, die wohl Getreide zu Nudeln und anderem verarbeitet, taten uns zunächst etwas schwer mit der Auswahl zwischen den wenigen Restaurants, trafen am Ende aber eine gute Wahl und bekamen vorzüglich zu essen.
Auf dem Rückweg machten wir noch kurz halt an einer Piazza, wo eine recht gute Jazzsängerin mit Combo auftrat, aber wir blieben nicht lang, denn wir wollten zurück ins Hotel, um noch den Aufenthalt an Feragosto in Terni zu buchen und uns auszuruhen.