Amsterdam gönnte uns nochmal einen wunderbaren Sonnentag. Vormittags besuchten wir die hiesige Dependence der russischen Eremitage, wo es eine Ausstellung „Von Matisse bis Malevich“ zu sehen gab. Viele Werke, die mir sehr gefielen.
Feine Fischsemmeln an einer Bude Koniginsplein, Ecke Singel, die uns schon länger Appetit gemacht hatte, etwas Herumsitzen auf einer sonnigen Bank an der Sint Anthoniesluis, unter uns verschwinden die flachen Aussichtsboote der Stadtrundfahrten in einem Kanaltunnel, andere kommen hervor. Aber die zahlreichen Wasserstraßen dienen nicht nur dem Verkehr der langen Touristenboote mit Glasdach, auch kleinere Schiffe, Vergnügungsboote mit opulenten Sofas, kleine Kajütboote, schäbige alte Schaluppen sind unterwegs, aber nur selten haben wir den Eindruck dass nicht zum Vergnügen, sondern zu echten Transportzwecken gefahren wird. Anders als in Venedig gibt es hier schließlich auch ein ganz normales Straßennetz.
Wir radelten ein wenig herum, taten einen Blick in die Nieuwe Kerk, die irgendwie um ihren tieferen Sinn zu ringen scheint, seit sie kein Sakralbau mehr ist. Zur Zeit unseres Besuches dachten wir zunächst an umfangreiche Restaurierungsarbeiten, denn fast der ganze Innenraum war,mit einem Gerüst verstellt, das aber, wie wir erfuhren, eine begehbare Kunstinstallation darstellte. Fand ich nicht wirklich überzeugend.
Wir saßen dann noch eine Weile auf dem Platz vor dem wegen Renovierung verhängten Stadtpalast und sahen den Leuten zu. Schließlich radelten wir in Richtung des „Jordaan“, fuhren in diesem Viertel einige Zeit kreuz und quer spazieren, bis wir bei einem kleinen günstigen Italiener in sehr netter Atmosphäre gut zu essen fanden. Zum Schluss fuhren wir noch ziemlich lang nach Lust und Laune durch die abendliche Stadt.