Wunderbar sonniger Sonntag in Amsterdam. Morgens wollten wir die Moderne Kunst im Stedelijk Museum anschauen, aber eine freundliche Dame informierte uns, dass die ganze Sammlung wegen Renovierung geschlossen sei und dass es nur eine vorübergehende Ersatzausstellung gebe. Wir wollten dennoch kurz reinschauen – und blieben mehr als drei Stunden, so faszinierend waren viele der gezeigten Werke, meist Video- und Rauminstallationen, oftmals solche, die eigens für diese Ausstellung geschaffen worden waren und in irgendeiner Weise den Übergang interpretieren, in dem sich das Haus selbst befindet.
Danach holten wir unsere Fahrräder aus dem nahen Hotel und gondelten durch die Stadt. Vondelpark, Dam, Oude Kerk mit einem alten Cembalospieler, der den Applaus einiger Besucher nach einem Stück dadurch beantwortete, dass er sein Instrument zu stimmen begann, als hätte das rüde Klatschen Schaden angerichtet. Vor der Kirche sehr schöne meditative Straßenmusik eines Hang-Spielers.
Die Nieuwe Kerk hatte schon zu, ein kurzer Rundgang durch das Kaufhaus Magna Plaza, auf dem Dam bemerkenswert schlechte „Lebende Statuen“. Dann eine Runde um die Altstadt, vom Hauptbahnhof am Ooseterdock entlang, Nieuwe Vaart, Sarphatistraat, hallo Flamingos im Tierpark, Sarphatipark und auf Umwegen zurück zum Hotel. Gute 15 km Amsterdamer Sonntagsverkehr immerhin. Sehr nett.
Zum Abendessen fanden wir Sherpa, ein freundliches kleines Lokal mit Himalaya-Küche, nepalesisch und tibetanisch. Sehr nett. Zum Nachtisch gab es einen enthusiastischen Vortrag zu himalayanischer Landeskunde von dem jungen Kellner, der vielleicht selbst noch nie dort gewesen war. Außer uns waren in dem kleinen Gastraum noch zwei italienische Familien. Vielleicht dort ein Geheimtipp? Auffallend still und leer jetzt, am Sonntagabend, die Straßen auf unserem Heimweg ins Hotel.