Auf neu entdeckten Wegen nach Maxlrain

track100919Erst neulich bin ich darauf aufmerksam geworden, dass es im Bauch der hohen Autobahnbrücke, die bei Weyarn das Mangfalltal überquert, auch einen Fuß- und Radweg gibt. Das eröffnet ganz neue Perspektiven, weil so die hübsche Landschaft der Mangfallschleife ohne anstrengende Taldurchquerungen erreichbar wird. Wir nutzten diese neue Erkenntnis für eine wunderschöne Sonntagnachmittagstour, und weil wir uns morgens etwas Zeit gelassen hatten, verkürzten wir den Weg obendrein, indem wir bis Kreuzstraße mit der S-Bahn anreisten.

Von dort ging es dann über die Bahngleise und hinauf nach Sollach, auf der Straße zwischen Mitter- und Unterdarching unter der Autobahn A8 hindurch, dann nach links und etwas versteckt zur Autobahnbrücke und hinab in deren Bauch, in dem wir mit spektakulären Ausblicken in das Tal, in dem wir sonst oft herumfahren, hinüber nach Weyarn gelangten. Dort gleich nordwärts in Richtung Fentbach, Mittenkirchen, im Bogen ostwäts nach Arnhofen und dann südöstlich über Holzolling und Esterndorf entlang der Leitzach in Richtung Vagen. Spektakulär die dicke Rohrleitung, durch die das Wasser vom Seehamer See bergab bergauf bergab zum Leitzachkraftwerk geführt wird.

Von Vagen fuhren wir nach Bruckmühl, von dort dann weiter durch das Gebiet der Baggerseen um den Höglinger Weiher und östlich von Högling nach Weihenlinden, wo wir Kaffeepause machten und uns die Wallfahrtskirche ansahen, bei der in einem überdachten Gang entlang der Seitenmauern zahlreiche Wandbilder aufzeigen, aus welchen Nöten die Schutzmantelmadonna denen geholfen habe, die sich der Wallfahrt an diesen Ort versprochen hatten. Da gibt es naiv und drastisch dargestellt Unfälle beim Holzfällen, umgestürzte Fuhrwerke, ausschlagende Rösser, Blitz, Donner, Überschwemmung, feindliche Heere und Krankheiten von Vieh und Mensch und immer sieht man zwei helle Strahlen, die von der in einer Bildecke residierenden Madonna hinab in das Geschehen gesandt werden, um dort segensreich zu wirken. Das Innere der Kirche ist recht prunkvoll ausgestattet. Hinter dem Altar führen zwei niedrige Türen in die Gnadenkapelle, das eigentliche Herz der Wallfahrt.

Schloss Maxlrain
Schloss Maxlrain

Nicht weit östlich liegt Maxlrain, je nach Vorlieben bekannt für Schloss, Golfplatz und/oder Brauerei samt Gasthof. Wir drehten eine kurze Besichtigungsrunde. Nordwärts durch den Wald gelangten wir von da nach Stachöd, erreichten westwärts vor Unterholzham wieder eine Teerstraße, kamen nach Höhenrain, Elendskirchen (sic!) und Unterlaus, dann westwärts am Lauser Weiher entlang nach Oberlaus und schließlich hinunter zum Bahnhof Großhelfendorf. Von dort ging es auf vertrauten Wegen nach Peiß und Aying und am Ende flott über Dürrnhaar und Höhenkirchen zurück nach Hohenbrunn und Riemerling. Sehr lohnende 68 km mit wunderbaren Ausblicken auf die Berge und hinaus ins Land, ein paar nicht allzu strapaziösen Steigungen und einigen rasanten Abfahrten.
(GPX-Track)