Die Anreise per Bahn nach Oberhof war etwas langwierig. Fahrradbeförderung gibt es meist nur in Regionalzügen und so zuckelten wir zuerst nach Nürnberg, dann nach Schweinfurt und von dort schließlich kurvenreich im Dieselzug bis ins thüringische Oberhof am Rennsteig. Sechs Stunden dauerte die Fahrt und am schmucken kleinen Bahnhof von Oberhof empfingen uns Sonne und Regen im Wechsel.
Die Station liegt in einem Taleinschnitt und gleich dahinter verschwinden die Gleise im Tunnel. Wir mussten mit unseren Rädern sofort zügig bergan und kletterten auf den ersten neun Kilometern dieser Reise von 630 m auf 942 m. So gerieten wir von innen ins Schwitzen, während uns von außen immer wieder teils kräftiger Regen begoss. Später dann ein paar flotte Abfahrten, wo uns im Fahrtwind recht frisch wurde und am Ende war es gut, dass wir uns für diesen ersten Reisetag nur eine kurze Etappe von kaum mehr als 20 km vorgenommen hatten.
Das sicherheitshalber bereits von zu Hause aus gebuchte Waldhotel Rennsteighöhe, abgelegen, wie der Name verheisst, bot ein schlicht möbliertes aber ordentliches und sauberes Zimmer mit Bad, eine richtige Garage für die Räder und ein sehr annehmbares Abendessen. Das recht große Restaurant war an diesem Abend nur spärlich besucht. Auch sonst fehlte jedes Nachtleben, so dass wir uns bereits recht bald der Bettruhe hingaben.