Italien 2014 (13) Solkan – Kobarid (60 km)

Das Frühstück gab es heute auf dem Zimmer und es war sehr einfach. Zwei abgepackte Brioches, zwei Portionspäckchen Milchkaffeepulver, zwei Teebeutel, Zucker, Tassen, stylisch-schwarze Papierservietten, Plastikrührlöffel, ein Wasserkocher. Da war schnell gefrühstückt. Wir holten unsere Räder aus der großen Abstellkammer mit Talblick und verließen den noblen Ort, der schon am Vorabend für eine Hochzeit dekoriert worden war und wo jetzt langsam Musiker und andere Mitwirkende auftauchten. Als wir gerade die steile breite Einfahrt herunter fuhren, kamen uns auch der Manager und der Ober entgegen, die gerade zur Arbeit erschienen.

Wir wandten uns der Ortschaft zu und nahmen dann die große Brücke an die andere Seite Soča. Der Beiname „Smaragdfluss“ ist keine Erfindung aus der Tourismuswerbung, sondern der Fluss leuchtet wirklich intensiv blaugrün. Auf der Brücke gab es eine kleine Menschenansammlung. Bei näherem Zusehen war da ein Absprungpunkt für Bungee Jumping. Die Leute stürzten sich am Gummiseil von der Brücke und wenn sie kopfunter ausgeschwungen hatten, kam ein gelbes Schlauchboot, in das sie vollends abgelassen wurden, um ans Ufer gebracht zu werden.

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Nach einer Spitzkehre hatten wir unseren Weg erreicht. Er führte immer in der Nähe einer Bahnstrecke an der Talflanke entlang flussaufwärts und wurde gerade hergerichtet. So mussten wir auch einige kleine Baustellen passieren, einmal gab es eine Treppe mit Fahrradrampe, an der gerade gearbeitet wurde und den Abschluss bildete eine Unterführung, in der wir uns zwischen Arbeitern hindurchschlängelten, die gerade die Fahrbahn teerten.

So kamen wir in den Ort Kanal, wo wir Obst, Wasser und Joghurt kauften, die wir dann auf einer Bank im Ort verzehrten.

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Dann ging es auf einer Teerstraße weiter bis vor Tolmin, wo wir wieder auf einen Feldweg abbogen. An einem Campingplatz tranken wir Kaffee und nach einem weiteren Stück Feldweg gelangten wir auf eine Teerstraße, die uns in Auf und Ab und Kehren zu unserem Tagesziel, Kobarid, führte.

In einem Hotel, das sich hauptsächlich an Rafter wendet, die auf der Soča fahren wollen, wurden wir auf deutsch empfangen und bekamen ein modern eingerichtetes Appartement mit Küchenzeile und Sitzgruppe aus supermodischen Stühlen. Der Waschtisch im Bad schien aus Beton gegossen und war, wie die Wände, mit dunklem Glitzerlack bemalt. Wir packten wie üblich aus, duschten, nutzen den Interntzugang, ich wusch Hemd und Unterhemd, dann setzten wir uns auf eine der schweren Holzbänke auf der Terrasse, breiteten Landkarten aus, befragten das Navi und stellten fest, dass die beiden Passrouten, über die wir nachgedacht hatten, doch etwas zu ehrgeizig wären. Die eine, über Trenta und den Pass Vršič nach Kranjska Gora hätte im Anstieg 1000 Höhenmeter auf elf Kilometer bedeutet, was wir uns nicht zumuten wollten. Die zweite Route, etwas weiter westlich, hätte auch nicht weniger Steigung bedeutet und so beschlossen wir, die dritte Variante zu nehmen und nach Tarvisio zu fahren, wo sich ein Kreis auf dieser Reise schließen würde.

Unser Hauswirt hatte uns empfohlen, an einem nahen Campingplatz essen zu gehen. Erst fuhren wir etwas in die Irre, aber dann fanden wir „Camping Lazar“ und bekamen preiswert ein kräftiges Essen, Friederike mit Fisch, ich mit verschiedenen gegrillten Fleischstücken. Den Abschluss bildete ein letztes Bier auf dem Hauptplatz von Kobarid. Dann gingen wir in unsere für die hochmoderne sonstige Einrichtung des Appartements erstaunlich biederen einzelnen Betten.

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