Der Landgasthof Felsenkeller in Mönchsroth ist ein angenehmer Übernachtungsort. Gelegentlich wehen ländliche Gerüche herbei und ein saugendes Insektenbiest versuchte nächtens sirrend, sich auf uns niederzulassen, aber Komfort und Service stimmten.
Nur das WLAN war wieder einmal von jenem unpraktischen Typ, wo zwar der interne Netzzugang offen ist, der Internetzugriff aber eine Anmeldung im Browser erfordert, in diesem Fall Airfy. Das erfordert in regelmäßigen Abständen eine erneute Anmeldung am Login-Portal, samt Auswahl eines ungeschützten kostenlosen oder eines geschützten kostenpflichtigen Zugangs und Kenntnisnahme der AGB und Ablehnung der Weiterleitung auf Facebook, um diese Zumutung dort zu liken. Liebe Gastgeber, packt Eure Angst vor der Mitstörerhaftung weg oder lasst Euch erklären, wie individuelle WLAN-Zugangsdaten für jeden Kunden funktionieren, aber tretet dieses alte System in den Eimer, das vielleicht in Zeiten funktionierte, als der Gast sich hinsetzte, seinen Laptop startete, einige Dinge im Internet erledigte und das Gerät dann wieder für den Rest des Aufenthaltes ausmachte. Heute erwartet der Gast einen durchgehenden Zugang mit Smartphone, Tablet und/oder Laptop, ohne immer wieder durch die nervige Anmeldeprozedur zu müssen, und das auch, wenn sein Browser Euere Cookies nicht speichert. Lasst Euch von einem unabhängigen Berater informieren.
Das Wetter war prima, weiße Wolken zogen über den blauen Himmel, die Windräder auf den Höhen ringsum drehten sich nur langsam, der Weg ging auf und ab wie am Vortag und vollzog ein paar merkwürdige Windungen.
In Nördlingen machten wir Pause, verzehrten etwas von der mitgebrachten Brotzeit, sahen den Touristen zu und den Kindern, die quietschend mit den Brunnenfontänen vor dem Dom spielten, besichtigten das Gotteshaus und fuhren dann weiter, immer noch den Radweg „Romantische Straße“ entlang.
Die Landschaft hatte sich geweitet, die Steigungen wurden seltener, in der Summe ging es langsam abwärts. In Harburg machten wir im Café Käferlein halt und füllten unsere Flüssigkeitsreserven mit reichlich Apfelschorle auf. Eine Gruppe von älteren Radlerinnen und Radlern, die dort ebenfalls rasteten, sollten wir bis Donauwörth noch mehrmals sehen.
Wir fuhren weiter, freuten uns an der Landschaft, den malerischen kleinen Orten, den Abfahrten und dem sonnigen Tag. In Donauwörth fuhren wir durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel und mussten dann leider noch einmal steil hinauf in die Parkstadt, wo wir ein Zimmer im Boardinghouse Schellenberg gebucht hatten. Da ging es sehr modern zu, mit Schlössern, an die man seine Chipkarte hält und Ausstattung nach dem neuesten Stand. Unser Zimmer war ein Miniappartement mit Balkon und Küchenzeile, schnörkellos, modern, aber alles an seinem Platz.
Zu essen gab es nichts, dazu mussten wir einen dreiviertel Kilometer weiter zum Restaurant Wogis, wo es bei Bedarf sogar Vegane Speisen zu essen gibt. Leider nur bis 21 Uhr, obwohl wir den Ausblick vom Biergarten über das Donautal bestimmt noch länger hätten genießen können. So holten wir unseren Schlaftrunk aus dem Automaten im Boardinghouse, planten noch Weiterfahrt und die nächste Übernachtung und gingen dann schlafen.