Ein Wenig zu teuer war das Zimmer im Hotel zur Rennbahn in Stove ja schon, verglichen mit anderen Unterkünften auf dieser Reise. Nicht dass irgendetwas nicht in Ordnung gewesen wäre, aber die Beleuchtung im Zimmer war duster und die Dusche über der Badewanne original Siebziger Jahre. In den Betten allerdings haben wir gut geschlafen. Nach dem Frühstück begann die letzte Etappe dieser Tour. An der Elbe entlang ging es in Richtung Drage und schon bald mussten wir unsere Regencapes herausholen, wie noch mehrmals an diesem Tag. Herbstlich kühl war es auch.
Über Laßrönne ging es nach Stöckte, wo wir die Wartezeit auf die Fähre zum Einkauf in einem kleinen Supermarkt nutzten, in dem zwei ältere Frauen ein bemerkenswert übersichtliches Sortiment verwalteten. Schon unterwegs hatten wir am Wegesrand je eine Tüte Äpfel und Zwetschgen für zusammen zwei Euro erstanden. Dass Privatleute die Früchte ihres Gartens zur Selbstbedienung am Wegrand anbieten, ganz schlicht mit Preiszettel und Geldkassette, haben wir immer wieder auf dieser Reise angetroffen.
Die Motorfähre, mit der wir nun ein letztes Mal übersetzten, war bedeutend größer als die bisherigen. Rechts der Elbe entfernten wir uns zunächst vom Fluss und fuhren dann über viele Kilometer schnurgerade auf dem Damm der ehemaligen Marschbahn entlang. Die ganze Strecke verläuft zwischen Bäumen und Sträuchern, was uns willkommenen Schutz vor dem teils recht böigen Wind bot. Erstaunlich der wild wachsende Hopfen, der sich stellenweise über die Sträucher gelegt hatte und sich an Bäumen emporrankte.
Über Moorfleet, wo uns jetzt, zum Schluss unserer Tour, ein wirklich heftiger Regen ereilte, so dass Hosen und Schuhe nass wurden, kamen wir nach Kaltehofe und staunten über die alten Filterbecken für die Hamburger Wasserversorgung. Entlang der Norderelbe führte unser Weg dann in die Stadt, so dass wir mit Speicherstadt, St. Pauli, Landungsbrücken, Hafenstraße und Fischmarkt schon eine kleine Sightseeingtour gemacht hatten, ehe wir im Hotel ankamen. Erst wollte uns Garmin eine steile Treppe hinaufschicken, aber nach nochmaliger Ermahnung navigierte er uns ohne Rücksicht auf Einbahn- und andere Verkehrsregeln brav auf befahrbaren Wegen bis vor die Tür des Hotel Stephan, wo wir für nicht viel mehr als in Stove ein wirklich außerordentliches Zimmer bezogen.
Wir wechselten in trockene Kleider, aßen von unserem Proviant und radelten dann zum Bahnhof Altona, um etwas Bargeld nachzufassen, dann zu den Landungsbrücken, wo wir mit dem einem der altmodischen Aufzüge zum alten Elbtunnel hinunterfuhren und uns die Stadt von Steinwerder aus ansahen. Michel, Außenalster, Rathaus, mit den Rädern kamen wir recht schnell herum, der Verkehr war erträglich. Zum Schluss bekamen wir im Fischerhaus am St. Pauli Fischmarkt ein prima Abendessen.