Hamburg (31.08.11 – 40 km)

Das Hotel soll, so war im Internet zu lesen und vom Portier zu hören, früher einmal eine Entbindungsklinik gewesen sein. Nicht gerade wie neu geboren, aber doch gut erholt vom Schlaf in den bequemen, weichen, aber nicht zu weichen Betten brachten wir unsere Räder aus dem verwinkelten Keller die gebogene Treppe herauf, den schmalen Gang an der Rezeption vorbei ohne an das Tischchen mit den Prospekten zu stoßen, die Stufen zur Tür hinunter und hinaus auf die Straße.

Museumshafen ÖvelgönneEin paar Ecken weiter fanden wir ein kleines Café zum Frühstücken, dann machten wir uns auf den Weg nach Blankenese. An der Elbe sahen wir kleine Boote und riesige Containerschiffe und wurden ständig begleitet vom Geräusch großer Dieselmotoren. An der Flugwerft von Airbus hörten wir Triebwerkslärm und sahen bei der Rückfahrt einen der seltsam geformten „Belugas“ starten und landen, mit denen Flugzeugteile zwischen den verschiedenen Standorten des europäischen Gemeinschaftsunternehmens transportiert werden. Es roch nach Kerosin. Einige Male zogen kräftige Regenschauer durch, die wir schon von weitem kommen sahen. In Blankenese weiße Badeort-Villen, stellenweise auch Strand, aber hier am Unterlauf des Flusses würde ich auch bei warmem Wetter nicht schwimmen wollen. Spaziergänger, Radfahrerinnen mit großen Hunden. Tafeln, die den Pegel der letzten Jahrhunderthochwasser anzeigten, Arbeiter, die die Uferbefstigungen ausbesserten. Idiotische Schilder „Vernünftige Radfahrer fahren hier nicht, den anderen ist es verboten“. Geht’s noch?

ContainerrieseAuf dem Rückweg stiegen wir in strömendem Regen bei Teufelsbrück auf die Hafenfähre hinüber nach Finkenwerder, von da mit einer zweiten Fähre hinauf bis nach Sandhöft. Da war der Regen dann wieder vorbei und wir streiften noch etwas durch die Stadt. Mit Fahrrädern ist das sehr bequem. Rathausplatz, Reeperbahn, Jungfernstieg, Bismarckdenkmal, kreuz und quer, wie es gerade kam. Bei einem Penny-Markt in St. Pauli kauften wir Proviant für die lange Eisenbahnfahrt nach Hause. Friederike hatte vormittags auf am Fischereihafen einige Restaurants gesehen, die ihr im Vorbeifahren lohnend erschienen waren, also radelten wir nochmal hinaus, fanden aber nichts, das uns wirklich überzeugt hätte und landeten so wieder im Fischerhaus, wo es uns tags zuvor ja recht gut gefallen hatte. Der Tag endete mit einem gemütlichen Abend in unserem komfortablen Hotelzimmer.