9. August 2015
Bonferraro – Cento
(84 km)

Zum Schutz gegen Mücken hatten wir den Rolladen fest geschlossen gelassen, so daß es in unserem Zimmer auch nach Sonnenaufgang stockfinster blieb, und nachdem wir uns im Laufe der Zeit auch einigermaßen an das laute Geräusch der Klimaanlage außen am Haus gewöhnt hatten, verschliefen wir bis um halb Neun.

Wir standen auf, packten, holten unsere Fahrräder und verließen das Hotel. In einer Bar frühstückten wir auf italienische Art mit Kaffee und Gebäck, dann machten wir uns auf den weiteren Weg durch die endlose Ebene.

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Wir kamen an Ruinen verlassener Bauernhöfe vorbei,

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passierten kleine Städte und Ortschaften die heute, am Sonntag, wie ausgestorben wirkten,

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deckten uns in einem Supermarkt mit Semmeln, Trauben, Milch und acht Litern Wasser ein,

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fuhren lange Zeit auf den Dämmen des Po,

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machten Rast in irgndeinem Ort, zwischen Sportplatz und Kirche,

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sahen Bewässerungsanlagen, Wehre und andere Flussbauwerke,

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rochen Feigenbäume, frisch gedroschenes Getreide und den Gestank aus der Massenhaltung von Huhn und Schwein. Wir orientierten uns an zahllosen Kreuzungen und Kreisverkehren,

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sahen heute kaum Radler, aber viele Erntefahrzeuge und große Transporter mit Getreide, gehäckseltem Futtermais und Tomaten.

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Lange folgten wir einer Spur von Tomaten, die offenbar einer der überladenen Lkw verloren hatte, alle hundert Meter eine, beim Kurvenfahren im Kreisverkehr einige mehr.

Wir sahen überfahrene Katzen, Igel und vor allem große, langschwänzige Ratten in beachtlicher Zahl. In der Luft viele Reiher, einmal Rebhühner, auf Stromleitungen aufgereihte Ringeltauben, aufflatternde Starenwolken.

Pappelplantagen sind auch eine Spezialität der Gegend,

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und Hirseanbau, den ich noch nie in Natur gesehen hatte.

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Als wir im Hotel ankamen, erhob sich eine dicke ältere Lady schwerfällig aus dem Fernsehsessel und checkte uns schnaufend ein. Während wir duschten, donnerte es draußen kräftig, aber Regen blieb aus.

Wir aßen im Hotel unter der Regie einer etwas gestrengen aber korrekten Kellnerin, die einzigen weiteren Gäste waren sechs Monteure, unter ihnen ein Senegalese. Das Essen war gut.

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