Italien 2014 (15) Tarvisio – Bled (64 km)

Schon während sich noch die Morgennebel aus dem Tal verzogen, konnte man darüber den strahlend blauen Himmel erkennen. Am Vorabend hatte Friederike noch eine Route entdeckt, die auf einer alten Bahntrasse nach Kranjska Gora führen sollte, und das war als Ausgleich für die anstrengende Passüberquerung vom Vortag genau das Richtige, denn Bahntrassen sind selten steil.

Wir starteten ohne Eile, kauften im Ort noch ein und fuhren dann hoch zum ehemaligen Stadtbahnhof von Tarvisio, wo die Route begann. Am Ortsende entstand eine kleine Verwirrung, weil ein Stück Straße kam und die Einfahrt zum Radweg anschließend sehr unauffällig war. Aber das war schnell geklärt. Zunächst stieg der sehr schön ausgebaute Weg sanft an, aber bald ging es lange Zeit nur noch ebenso sanft abwärts durch das wunderschöne Tal, mit herrlichen Ausblicken auf saftiggrüne Wiesen, bewaldete  Berge und schroffe Felswände im Hintergrund. Bei einem ehemaligen Bahnhof gab es einen Rastplatz mit Wasserstelle, der uns zur Rast einlud. In Kranjska Gora tranken wir Kaffee. Nebenan saß eine Horde älterer österreichischer Radfahrer beim Bier und ließ uns an ihrer lautstarken und nicht sehr niveauvollen Unterhaltung teilhaben.

Hier sollte der ausgebaute Weg nach der im Internet gefundenen Beschreibung eigentlich enden, aber es gab eine ausgeschilderte Fortsetzung, die fast bis Jesenice reichte. Dieser Abschnitt war ganz neu und an einigen Stellen wurde auch noch gebaut, aber wir konnten überall passieren, wenn auch einmal im tiefen Kies zwischen Baumaschinen hindurch.

Dann fuhren wir ein längeres Stück auf einer Ortsstraße, die auch gerade in Erneuerung war und wo allenthalben Kanaldeckel und ähnliche Installationen gerade so hoch herausragten, wie die noch fehlende Deckschicht der Straße einst sein würde. Die örtlichen Autofahrer fuhren schon routiniert Slalom, wir taten es ihnen gleich.

Dann begann die Straße in einigen Kehren stark anzusteigen, ein Schild zeigte 14%. Das war anstrengend, aber zum Glück nur kurz, bis es in langer Bergabfahrt auf Bled zu ging. Das war dann wieder sehr schön, aber uns wurde auch klar, dass wir einen besonderen Plan brauchen würden, um das Tal und den See anderntags wieder zu verlassen.

image

Die „Pension Bled“ erwies sich als gute Wahl. Wir wurden überaus freundlich empfangen und beraten und bekamen ein komfortables Zimmer. Nachdem wir uns wie üblich eingerichtet und erfrischt hatten, fuhren wir in Richtung See, genossen den wunderbaren Blick und machten uns dann auf Essenssuche.

image

Im „Pri Planicu“ fanden wir eine gute und reichliche Mahlzeit mit charakteristischen örtlichen Gerichten und ausgesucht freundlicher und sprachkundiger Bedienung.

Wir sprachen noch etwas dem slowenischen Bier zu und radelten dann navigeführt auf kurzem Weg ins Hotel. Das bunt bezogene Bett wartete schon.

image