Die Heimreise beginnt. Der Tag fing mit schwergrauem Himmel im Tal und leichtem Nieselregen an. Beim Frühstück eine nette Unterhaltung mit einem in Dänemark lebenden Kroaten und seiner dänischen Frau. Er kannte sich in der Region gut aus und erzählte von Bergwanderungen, Freundschaftstreffen ehemaliger Bergkameraden und seiner Tätigkeit als Tourleiter in Grönland.
Als wir abfuhren, hatten sich erste Sonnenstrahlen gezeigt und in der Tat blieb es den ganzen Tag trocken. Die sieben Kilometer lange Fahrt nach Bohinj Bistrica lief auf der Hauptstraße flott, ohne Belästigungen und war in kürzester Zeit erledigt. Wir kauften in einem Supermarkt ein, genehmigten uns am Bahnhof einen Kaffee und brachten dann auf der bereits vom Vortag bekannten Wartebank die lange Zeit bis zur Abfahrt des Zuges zu.
Spannend war die Frage, ob uns der Zug auch wirklich mitsamt unseren Fahrrädern mitnehmen würde. Eine feste Zusicherung gab es nicht. Es kam ein Zug in Gegenrichtung, auf den einige Rucksackreisende gewartet hatten und mir schien, der Schaffner machte abweisende Gesten zum Stationsvorsteher hin, bis er verstand, dass wir nicht bei ihm mitfahren wollten. Es blieb spannend.
Als unser Zug, ebenso graffitiverziert, wie der vorherige, ankam, mussten wir schnell zur letzten Tür eilen, den größeren Teil unseres Gepäcks abladen, in aller Eile an Bord bringen, mit Hilfe des unwilligen Schaffners die Räder in den Wagon hieven und selbst einsteigen. Dann fuhr der Zug los, durch die bekannte schöne Berglandschaft Jesenice entgegen.
Dort hatten wir recht lange Aufenthalt, aber wenig Ambitionen zur Stadterkundung und so ließen wir uns in einem kleinen Park etwas abseits der Bahnhofstraße nieder und machten ausgiebig Brotzeit. In einem nahen Lokal gab es dann Kaffee und am Nebentisch einheimische Geschäftsleute mit zwei überlauten amerikanischen Kollegen, die zur Appetitanregung schon vor dem Essen Slivovitz tranken.
Frühzeitig gingen wir zum Bahnsteig, diesmal nicht brav treppab, treppauf, wie bei der Ankunft, sondern frech über den verbotenen Gleisübergang. Es gab Grund, zu zweifeln, ob wir problemlos mit dem Zug würden fahren können. Im Aushangfahrplan stand er als Eurocity ohne Fahrradbeförderung, aber die Fahrkartenverkäuferin beharrte auch auf Nachfrage. Als der Zug dann ankam, war er recht kurz und wir sahen keinen Gepäckwagen. Also bugsierten wir Räder und Gepäck an der letzten Tür auf die Plattform und ärgerten den slowenischen und den österreichischen Schaffner, die zur Übergabe an irgendwelche Schaltkästen mussten. Angeblich hätte es in der Zugmitte ein Fahrradabteil gegeben, das wir aber nicht gesehen hatten, und außerdem gäbe es eine Reservierungspflicht, von der man uns am Schalter auch nichts gesagt hatte. Am Ende ging es doch.
In Villach beschäftigten wir uns zuallererst damit, die Heimfahrt von Klagenfurt nach München zu sichern und fuhren dann zum „Jugend- und Familiengästehaus Villach“, wo wir gebucht hatten. Das erwies sich als Jugendherberge neueren Stils, wo wir zu zweit ein Zimmer bekamen, das alles in allem auch fünf Leuten Platz geboten hätte. Mit Bad und allem, nur dass wir die Betten selbst beziehen mussten.
Nach etwas Suchen fanden wir im Hofwirt ein sehr originelles bodenständiges Lokal, wo wir mit Freude einer Gruppe Kartenspieler zuschauen konnten. Das Essen war nicht überragend, das Bier schmeckte uns auch hier. Dann fuhren wir zurück zur Unterkunft mit den heute mal etwas anderen Betten.