Der Rest ist schnell erzählt.
Der Wecker gönnte uns nur viereinhalb Stunden Schlaf und meldete sich schon um halb Fünf Uhr früh. Eine Stunde später waren wir auf der Straße. An der Metrostation musste mein Rucksack durchleuchtet werden. Mindestens die Sigg-Wasserflasche aus Aluminium hätte alles Mögliche sein können, ein paar elektronische Kästchen und reichlich Kabel waren auch dabei. Aber wir durften weiter, ohne auszupacken. Um die Spannung zu erhöhen, dauerte es jetzt, am frühen Morgen, länger als sonst, bis eine Bahn kam und in der Wartezeit stellte sich bei uns leiser Zweifel ein, ob die Metrostation „Beloruskaja“ identisch mit dem gleichnamigen Fernbahnhof sei. Aber beim Aussteigen hatten wir uns dann schnell orientiert und fanden auch gleich den schon bereit stehenden Zug „Moskau – Paris“. Den gleichen Wagentyp hatten wir auch auf der Fahrt von Warschau nach Minsk gehabt. Nach einiger Zeit durften wir einsteigen und nahmen das bequeme Abteil ein, das wir für uns allein hatten. So konnten wir wieder je nach Laune unten sitzen oder oben schlafen und so verbrachten wir den Tag. Einmal wurde Tee gebracht, einmal bestellten wir „Cappuccino“ und bekamen heißes Wasser und ein Tütchen mit Pulver, was zusammen eher einen übersüßten Kakaotrunk ergab, aber wenig mit Kaffee zu tun hatte.
Die Fahrt velief ohne besondere Vorkommnisse, bis wir am frühen Abend Brest erreichten. Da wurden die Pässe kontrolliert und eingesammelt, dann ging es wieder in die bekannte Halle, wo die Waggons angehoben und auf andere Drehgestelle mit westlicher Spurweite umgesetzt wurden. Heute, bei Tageslicht, konnten wir den Vorgang ausführlich beobachten, zumal ein anderer Zug neben uns parallel bearbeitet wurde. Das Ganze dauerte natürlich seine Zeit. In der Abenddämmerung fuhren wir wieder ab. Als wir den Bug überquerten, ging rot die Sonne unter.
Am nächsten Morgen hatten wir in Berlin zwei Stunden Aufenthalt. Wir frühstückten und setzten uns für eine Weile an die Spree. Am Nachmittag waren wir in München