21. August 2015
Rosolina Mare – (Padova) – Verona
(84 km Rad)

Das Frühstück war eher unbefriedigend. Der Kaffee kam wieder einmal aus einem der Pulverkaffee-Automaten, wie wir sie auch schon in Moskau angetroffen hatten und schmeckte entsprechend, die gereichten Backwaren erinnerten in Geschmack und Konsistenz eher an Pappe. Das hier länger residierende Ferienvolk lässt sich anscheinend allerhand gefallen.

Wir reisten ab, deckten uns noch im Supermarkt um die Ecke mit Proviant ein und machten uns auf den nun schon wohlbekannten Weg in Richtung Chioggia. Auf den Straßen war allerhand los und auch die Straßenmeisterei und die Feuerwehr waren unterwegs, um Sturmschäden zu beseitigen. Bäume, Plakate und Verkehrsschilder waren in Mitleidenschaft gezogen.

DCIM104GOPRO

Vor Erreichen des eigentlichen Ortes Chioggia bogen wir entlang dem Flusslauf der Brenta westwärts ab und folgten dann auf einer mäßig zuverlässig beschilderten Fahrradroute dem Lauf des Bacchiglione. Hier war es angenehm ruhig.

Mit kurzen Abschnitten auf stärker befahrenen Straßen ging es so weiter, meist auf den Dämmen des Bacchiglione entlang. Selten kam Gegenverkehr.

DCIM104GOPRO

In den Randbezirken von Padova wurde das Angebot von Radwegen ziemlich abwechslungsreich. Mal war ein Schutzstreifen wechselnder Breite von der Fahrbahn abmarkiert,

DCIM105GOPRO

mal gab es breite gepflasterte Radwege, die unvermittelt endeten.

DCIM105GOPRO

Dann ging es wieder ganz ruhig an einem Kanal entlang.

DCIM105GOPRO

Schließlich waren wir mitten in Padova, an dem schönen Platz Prato della Valle.

DCIM105GOPRO

Da suchten wir uns eine Bank, ruhten eine Weile aus und fuhren dann weiter durch die Stadt bis zum Bahnhof.

DCIM105GOPRO

Die Zugfahrt nach Verona wurde das übliche Abenteuer. Der von Venedig kommende Zug schien recht gefragt zu sein, jedenfalls warteten mit uns noch recht viele andere Reisende und auch einige Radler. Und wie immer wusste niemand, ob der Zug ein Fahrradabteil führt, und an welchem Ende das gegebenenfalls ist. Wir hatten uns auf gut Glück für das vordere Zugende entschieden, sahen dort bei der Einfahrt des Zuges kein Fahrradsymbol, liefen also nach hinten, sahen dort auch keines, bekamen von einem Schaffner die Auskunft, es sei doch vorne, radelten also, klingelnd und rufend, damit uns die ausgestiegenen Fahrgäste Platz machten, wieder den ganzen Bahnsteig entlang nach vorne und kamen da endlich in einem recht unpraktisch möblierten Abteil unter, wo schon drei Rennradler aus Mailand ihre Räder hängend und stehend untergebracht hatten. Der Zug fuhr ab.

Mit Mühe arrangierten ein älteres italienisches Ehepaar und wir unsere Räder so um, dass sie, die nach Vicenza wollten, zuerst aussteigen konnten und so fuhren wir, bei unseren Rädern stehend, nach Verona. Dort ging es dann noch per Rad zum Hotel, das wir bereits bei unserer letzten Durchreise, gute zwei Wochen zuvor, gebucht hatten.

Abends holten wir nochmal unsere Räder aus der Tiefgarage, gondelten ein Wenig durch Verona, gingen in einer Slowfood-Trattoria am Rande der Altstadt gut und originell essen und gönnten uns zum Abschluss noch ein feines Eis.

Studio_20150824_191604