1. August – Rettenberg – Hergensweiler (64 km)

Bis auf ein gleichmäßiges Geräusch von der Brauerei, an das man sich gut gewöhnen konnte, hatten wir eine ruhige Nacht. Nur die Bettdecken waren etwas zu heiß und ganz ohne war es zu kühl. Zum Frühstück gab es kein Buffet, sondern sorgsam abgezählte, aber reichliche Portionen und die ausdrückliche Aufforderung, die Reste an Semmeln, Wurst und Käse einzupacken und mitzunehmen.

In Immenstadt hielten wir nach einer Suchrunde bei einem türkischen Supermarkt und Friederike kaufte Joghurt und ein großes Stück Wassermelone. Wir passierten den kleinen und den großen Alpsee und genossen die schönen Aussichten.

In Malleichen machten wir in einem netten Biergarten Halt und gönnten uns Apfelschorle. Hinter Eglofsheim kamen 100 Höhenmeter Steigung, die uns in der Hitze schwer zu schaffen machten und viele Pausen erforderten. So hatten wir Zeit, auf halbem Weg das nette Schloss Syrgenstein zu betrachten und etwas weiter einigen Kalbinnen zuzusehen, die, wie Rinder und Pferde das häufig tun, eng beieinander standen und sich gegenseitig mit ihren Schwänzen die Fliegen aus dem Gesicht scheuchten.

Mit diesem Anstieg war der letzte Höhepunkt der Tagesetappe erreicht und nun ging es meist bergab, teils in rasanten Schussfahrten, dann wieder gemächlicher, aber leider gab es doch auch immer wieder kleinere Anstiege, so dass wir froh waren, am Ende unsere Bed&Bike in Hergensweiler zu erreichen.

 

Da hatten wir ein geräumiges Zimmer mit Bad im Souterrain, konnten nebenan Wäsche waschen und sie hinter dem Haus an einem geschützten Platz aufhängen und gingen dann bei fernem Donnergrollen zu einem nahen Italiener in einem alten Dorfgasthaus essen. Erst nahmen wir im Garten Platz, aber da begann es ungemütlich zu werden und wir zogen nach drinnen. Die Pizza bzw. Calzone war ganz ordentlich, die Bedienung etwas langsam. Am einem großen Tisch spielten sieben Frauen und ein Mann Karten. Mit der Zeit kamen noch Leute mit vielen Kindern herein und es wurde recht laut. Wir wollten auch noch trocken heimkommen und so zahlten wir bald. In unserem Kellerzimmer planten wir noch die nächste Etappe und buchten eine  Unterkunft, dann gingen wir zu Bett. Draußen plätscherte ein kräftiger Gewitterregen nieder.