7. August – Weil am Rhein und Basel

Auch am zweiten Tag unseres Aufenthalts wollten wir uns der Kunst widmen und so fuhren wir zuerst zum Vitra Design Museum, wo es eine Ausstellung „Night Fever – Design und Clubkultur“ zu sehen war, in der die Geschichte der Clubkultur und die Ausstattung der angesagtesten Clubs aus aller Welt gezeigt wurden. Im Vitra Schaudepot am anderen Ende des riesigen Geländes gab es unzählige Stühle aller Designrichtungen von 1800 bis heute. Ausprobieren durfte man sie leider nicht, manche sahen allerdings auch eher experimentell und unbequem aus.


Zwischen beiden Häusern gab es einen Aussichtsturm mit einer Rutschbahn, die Friederike begeistert ausprobierte.


Das Vitra-Gelände und die Fondation Beyeler sind durch einen Rad- und Wanderweg verbunden, an dem Skulpturen des Künstlers Tobias Rehberger stehen und diesen Weg wollten wir nun nehmen. Er führte uns steil und hoch hinauf in die Weinberge, von wo aus wir einen weiten Blick über Stadt und Land und auf ein in der Ferne sich ballendes Gewitter hatten.

Unterwegs gab es auch einmal einen kleinen Trinkbrunnen, an dem wir gerade noch unsere Wasserflaschen füllen konnten, ehe ihn drei Möpse in Beschlag nahmen, die zur Freude ihres Herrchens munter in den Brunnentrog kletterten und darin plantschten.

Die Skulpturen standen weit auseinander, es gab keine Wegweisung und so gaben wir schließlich die Suche auf und fuhren auf kurzem Weg zur Fondation, um im dortigen Park beim Duft von Netos Pavillon-Installation Brotzeit zu machen.

Die Arbeiter im Museumspark rollten ihre Bewässerungsschläuche ein und zurrten Calders „Baum“ mit Seilen fest, damit das Mobile nicht durch den erwarteten Sturm Schaden nehme.

Wir radelten anschließend zum Tinguely-Museum und betrachteten die faszinierenden Konstruktionen, die der Künstler aus Schrott, Altholz, Knochen und allen nur denkbaren anderen Materialien fabriziert hatte. Vieles war beweglich und von Elektromotoren angetrieben, so dass es in dem Museum fortwährend irgendwo rasselte, klapperte und quietschte. Wir blieben bis zum Schluss.

Von einem hoch über dem Rhein gelegenen Gang des Museums aus hatten wir entdeckt, dass sich unterhalb zahlreiche Badende mit ihren „Fischli“ versammelt hatten, also mit wasserdichten Säcken, in denen sie ihre Sachen verstauten, um sich dann damit den Fluss hinunter treiben zu lassen. Auf unserem Weg an einer Uferstraße rheinabwärts kamen uns in dichter Reihe hunderte von Badewilligen mit ihren Fischli zu Fuß entgegen. Wir setzten uns etwas weiter auf eine Bank und sahen dem Treiben auf dem Rhein zu. Wir telefonierten etwas länger mit der Familie und radelten dann wieder in die Gegend unseres Quartiers, um diesmal beim Griechen einzukehren und zu Abend zu essen. Die Sonne ging hinter ein paar hellen Wolken unter und das Unwetter mit dem von vielen sehnlich erwarteten Regen war ausgeblieben.