28. März 2016
Agrigento

Ostermontag. Ruhetag. Vor allem für die Einheimischen, die an diesem Tag wohl Besuche machen und Kuchengeschenke mitbringen, weshalb am ehesten noch die Pasticcerie offen haben. Die meisten anderen Läden haben zu, und nachmittags auch fast alle Kirchen, selbst wenn ein Schild an der Tür anderes verkündet.

Immerhin sahen wir noch das Innere des Doms, das zum Teil mit aufwändigen Gerüsten gegen Einsturzgefahr gesichert ist. Gegen einen Obolus bekamen wir sogar das volle Programm, durften uns das barocke Vorderschiff ansehen, hinaufsteigen und aus einem Balkon die Stadt anschauen, mit Erklärungen die uralte bemalte Holzdecke ganz aus der Nähe betrachten und die legendäre Lettera del Diavolo sehen und erklärt bekommen. Zum Ticket gehörte auch noch das Diözesanmuseum ein paar Häuser weiter, und so sahen wir einige Stücke aus dem Kirchenprunk und ein Bett, in dem Papst Johannes Paul II eine Nacht zugebracht haben soll.

Die anderen Kirchen, die wir gerne besichtigt hätten, waren geschlossen, die Läden auch, und so hatten wir nur noch ein Stück schon etwas älteres Brot und zwei Bananen und kein rechtes Ziel, als umherzuwandern und gelegentlich in einer Pasticceria etwas von den wirklich interessanten Süßigkeiten zu holen, die es dort gab. Etliche einheimische und ausländische Touristen taten es uns gleich und so begegnete man sich mal hier, mal dort in den engen Gassen der Altstadt. Da gibt es viele Häuser, die in einem erbärmlichen Zustand sind, manche gar, die nur noch von Stützen aufrecht erhalten werden. Dazwischen Gruppen hoch aufragender moderner Wohnblocks und eher wenige gut restaurierte Altbauten.

Etwas besser ging es in ein paar nobleren Einkaufsstraßen zu, und am Viale della Victoria, der wie eine langgezogene Terrasse schnurgerade am Hang entlang verläuft und von dem aus wir einen schönen Blick hinaus zu den antiken Tempeln hatten. Abends kehrten wir in einer Trattoria ein, die von außen ganz einladend ausgesehen hatte, wo aber drinnen ein irgendwie genervter Geist herrschte und das Essen nur teilweise gut war. Müde, einerseits vom Müßiggang, andererseits aber auch vom vielen Treppensteigen, gingen wir früher als sonst ins Hotel.

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