30. März | Tournon – Le Pouzin (64 km)

Der Tag begann mit einem üppigen Frühstück und das erste Wegstück fuhren wir recht angenehm dahin. Auf diesem Streckenabschnitt gibt es ordentliche Radwege, manchmal etwas umständlich in der Routenführung, um auch ja dem Autoverkehr aus dem Weg zu gehen, aber ohne unnötige Schranken und Hindernisse.

Das Wetter war passabel, aber nach einiger Zeit begann es zu regnen und schließlich gerieten wir in ein heftiges Gewitter. Schon einigermaßen durchfeuchtet retteten wir uns unter das Dächlein eines mannshohen Insektenhotels, das an einer Infostation zum Thema Bienen aufgestellt und zum Glück unbewohnt war. Der Wetterbericht zeigte fortdauernde Gewitter in unserem Abschnitt des Rhonetals an und so entschlossen wir uns schließlich nach längerem Ausharren zur Weiterfahrt. In einem Ort vor Valence nahmen wir Zuflucht in einer Bar, wo zwischen Automaten und Fernsehbildschirmen Pferdewetten gezockt wurden und wärmten uns bei heißem Tee. Wirtin und Gäste nahmen Anteil an unserem Los, wussten aber auch nichts besseres vorherzusagen, als wir schon wussten: Der Regen würde noch den ganzen Tag anhalten. Also zogen wir unsere Regenkleider an und fuhren weiter.

Etwa zehn Kilometer vor unserem Tagesziel kam uns ein Schweizer entgegen und bat uns um Hilfe, denn seine Frau habe ein Stück weiter eine Panne und sie hätten einen falschen Ersatzschlauch bekommen. Wir warteten also im Schutz einer Brücke, bis sie das bereits zerlegte Rad herangeschafft hatten und begannen gemeinsam mit der Reparatur. Der Reifen war 27 Zoll groß, also passten auch unsere Ersatzschläuche nicht und wir entschlossen uns, zu flicken. Dazu fehlte den beiden Knowhow und Ausrüstung und so waren sie sehr froh um unsere Hilfe, auch beim Wiedereinbau des Hinterrades. Am Ende ließen sie es sich nicht nehmen, uns zum Dank Geld für eine sehr gute Flasche Wein zu geben.

Schließlich erreichten wir unsere sehr schlichte Herberge Les Alizes, zogen die klammen Kleider aus und behängten alles, was sich annähernd eignete, mit unseren nassen Sachen.

Das Abendessen war sättigend aber gänzlich unkulinarisch, aber wir waren froh, im Trockenen zu sein.